Montag, 27. Juli 2009

Andre Heller: A Zigeina mecht i sein

I mecht segn, wia da Summa in die Knia geht,
so kla mecht i’n seng, den Summa,
und dann mecht i seng wia de Vögl wia Kometn promeniern,
wia de Hitzn mia ins Gnack foahrt wia a Pracker - olle Dog!
Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, Suntag.
A Zigeina, a Zigeina mecht i sein.
A Zigeina mecht i sein.
Kumm spui ma des Liad vom Zigeina.

Ohne Haus, ohne Stod und ohne Gegend,
ganz ohne Gegend – nichts! – fast nix,
wia a Sprungduach in des dea Himmel,
dea braade Himmel, in des da Himmel eini follt,
jeden Dog springta, jeden Dog.
Und Du - geh nacha - und Du - geh schau net so - du warst mei Oide,
mei leiwande Oide - olle Dog!
A Zigeina, a Zigeina mecht i sein.
A Zigeina mecht i sein.

Und da Regn, da Regn und da Gatsch di warn mei Pullowa,
mei Pullowa den ganzn Dog on mir, wie mein Herz, mei Pullowa,
und de Stern, da obn, de Stern am Himmel, der Jubiter, der Sadurn, der Mond,
de warn mei Huat - mei leiwanda Huat!
Und de Wiesn und de Baam und de Gräser de warn mei Schnuaboat - olle Dog!
Des dat ma gfoin des, des dat mi aufdrahn!

I will furt ... ganz weit furt, laßt`s mi ongland ongland ongland ongland ongland ongland in mei Lebn!
Ja, a Zigeina mecht i sein, mit ana rotn Feda, sonst nix!
Wer will kummt mit, wer net, der bleibt do.
A Zigeina mecht i sein.


(Zumindest soweit, wie ich den Text verstehen konnte)

Donnerstag, 23. Juli 2009

Samstag, 18. Juli 2009

Jean Anouilh: Antigone

Und außerdem, sie ist besonders beruhigend, die Tragödie, weil man ja von Anfang an weiß, daß es keine Hoffnung mehr gibt, diese schmierige Hoffnung; weil man gefangen ist, weil man schließlich in der Falle sitzt wie eine Ratte, den ganzen Himmel auf seinem Rücken, und man nichts mehr tun kann, als zu schreien, nicht zu jammern, nicht zu klagen, sondern hinauszuschreien mit voller Stimme, was man noch nie gesagt hat, was man vielleicht nicht einmal vorher wußte, und um nichts: nur, um es zu sagen, um es sich selbst beizubringen, um sich selbst. Im Drama kämpft man, weil man noch irgendwie sich zu retten hofft. Das ist widerlich. Das hat einen Sinn. Aber hier geht es um nichts. Alles ist umsonst. Es gibt schließlich nichts mehr zu versuchen.

Mittwoch, 1. Juli 2009

Mooooooment!

So war das nicht gemeint! Kategorisch schon gar nicht (BAH! Das kleine verkümmerte Männlein Kant!), angepackt wird, wo’s nichts bringt und in die Hände zu spucken hat auch nie was gebracht und ist doch arg roh. Außerdem sind Illusionen DAZU DA, daß sie zerstört werden. Der "Wirklichkeitsbegriff" ist daher irreführend. Und wer träumt vergisst zu leben. Freund Shakespeare hat auch mal gesagt "that all the world is a stage" und wo uns DAS hinbringt, will ich gar nicht wissen!
Nein, mit der Wirklichkeit, ist das ganz anders! Erst muß man sie verlieren um überhaupt zu wissen, daß man sie einmal besessen haben könnte. Und dann muß der ganze lästige Balast weg: Träume, Illusionen, Wünsche, Ideen, Ideale und der größte Teil der Phantasie. Weg, fort, aufgeben! Und dann, ganz vorsichtig, ganz langsam wieder ertasten, was da "so zart wie ein Allegro von Mozart" ist. Vorsichtig seine Hand fassen und es akzeptieren, daß es nur eine Hand ist und nicht "FÜR DICH".