Montag, 3. Mai 2010

Anekdote aus'm Kriech

1648 übergibt nach dreitägiger Beschießung der Burg Waldeck der Landrichter und Kommandant die Burg dem schwedischen General von Königsmarck. Überbracht wird die Kapitulation allerdings vom namentlich nicht genannten höchsten Offizier der Besatzung. Als dieser dem General berichtet wie viele Lebensmittel und Waffen noch in der Festung sind, wird der Schwede wütend und beschwert sich bitter über die Kapitulation: "Wer ein solches Schloß, auf dem so viele Lebensmittel, 4500 Kanonenkugeln, 400 Granaten, 7 Tonnen Pulver seien, so liederlich verteidige sei ein Bärenhäuter. Er solle sich fortpacken auf Amberg (den Regierungssitz), seine Kleider ausziehen, alldort einen Haufen Holz zusammentragen und sich verbrennen lassen, habe es wohl verdient." Der Offizier entschuldigt sich und verweist auf den Landrichter, der ihm den Befehl gegeben habe. Darauf Königsmarck erbost: "Er hätte sich von Quesnoy nichts einreden lassen, sondern ihn in ein Gewölbe sperren oder besser über die Mauer werfen lassen sollen."
Macht man es seinen Feinden allzu leicht, werden sie nur noch böser. Es ist keine Dankbarkeit mehr auf der Welt!

1 Kommentar:

  1. das is ja auch kein gegner wenn der so schnell klein beigibt - den würd ich auch nicht erobern wolln!!

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