Donnerstag, 21. Oktober 2021

Slim Pickens well he does the right thing
And he rides the bomb to hell
Yeah he rides the bomb to hell

Watch the pulse, it quickens after every little sting
If you're gonna go to hell
Drinking up you might as well

Are you really gonna take it like that?
Riding on the missile with the cowboy hat, and
Well the world is gonna end

The Offspring

Dienstag, 12. Oktober 2021

Zarathustra und der Triathlon

Die Raubvögel schrauben sich in den wolkenlosen Mittagshimmel, das heißt, daß der Triathlon in den überhitzten Straßen und Gassen der Stadt "Bunte Kuh" seinem Höhepunkt entgegeneilt. Bei 30°C im Schatten - ich sitze im Schatten oben am Hang - und 34°C in dem Hexenkessel zu meinen Füßen, ist die Stimmung an ihrem Siedepunkt angekommen und wird ohne Unterbrechung schnell zum Kochen kommen. Das Gejohle der Zuschauer geht seiner menschenmöglichen Klimax entgegen und so auch die Anstrengungen der Sportler. Schon ist es so weit, daß einzelne Läufer, Schwimmer und Radfahrer sichtbar schwächeln, d.h. nicht mehr mit dem Feld mithalten können. Und das bewirkt sofort auch eine Veränderung im Verhalten des Publikums Führen seine Anfeuerungen, sein gnadenloses Hopp-Hopp!- und Schneller-Schneller!-Geschrei nicht zum sofort sichtbaren Erfolg, kann es kein Pardon mehr geben und zeigt seine rasende Enttäuschung mit dieser miserablen Leistung dem erschöpften Sportler mit den Fäusten. Deshalb auch die Raubvögel. Deshalb auch die Rettungswägen und Sanitäter an allen Straßenecken, die nun ihrerseits zur Höchstform auflaufen, gilt es doch das für die Gesamtgesellschaft - also auch für mich - so wichtige Sportlerleben zu retten. Das Heulen der Sirenen ist daher zum längst nicht mehr wahrgenommenen Crescendo und andauernden Hintergrundgeräusch geworden. Alle geben wirklich alles und das unter stark erschwerten Bedingungen, da sich erboste Zuschauer, erschöpfte Sportler und übermotivierte Rettungskräfte längst zu einem unentwirrbaren Knäuel verwirrt haben, das sämtliche Wege verstopft und das sich erst in den Abendstunden mit abnehmender Hitze langsam wieder auflöst.

Nun schlägt die Stunde der Raubvögel, sowohl der gefiederten, als auch der menschlichen, die mitleidlos den Überlebenden auf ihrem Heimweg auflauern. Von meinem Auslug herabsteigend begegnet mir ein zutiefst erschöpfter Sportler, für den der lynchende Mob keine Energie mehr hatte und der erbarmungswürdig in seiner Schwäche anzusehen, humpelnd und schweißnass sein Fahrrad nach Hause schiebt. Den habe ich gnadenlos angefeuert: Schneller-Schneller! Hopp-Hopp! Nicht so lahm hier! Wirst du wohl Begeisterung für deinen Sport zeigen! Leistung-Leistung! Wirst du wohl endlich Sport machen! Er zuckt bei jedem meiner Schreie zusammen und ich glaube nicht, daß er noch besonders lange mit dieser Schande wird leben können. Ich gebe ihm drei Tage.

(Tübingen am 5. August 2018)

Freitag, 8. Oktober 2021

Frauen

Daher lieben also manche Frauen das Hässliche, Dumme, Gewalttätige und Primitive, denn solche Männer zeugen die stärkste Nachkommenschaft. Der Geist ist zu subtil, zu weich, zu verkünstelt, der zieht sie nicht an, der stößt sie ab. Ihre Kinder sollen ja stark sein, überleben, sich vermehren - und der Geist ist schwach, eine Abnormität. Schließlich will eine Frau eine gute Mutter sein. Koste es ihr, in Bezug auf ihren Mann, was es wolle. Konkret werden da für die Frau Prügel zur intimsten Bestätigung für die Richtigkeit ihrer Partnerwahl. Kurz: Liebe ist ein Risiko, daß diese Frau im Hinblick auf die körperliche und geistige Gesundheit ihrer Kinder nicht eingehen darf und wird. Geist ist für sie biologisch wertlos.


(Oldenburg am 26. Juni 2021)

Montag, 4. Oktober 2021

Dilemma

Du kannst die Flinte so oft ins Korn werfen, bis du das Kornfeld mit Flinten planiert hast und kein Halm mehr aufrecht steht. Und dann sind die Bauern mit Dreschflegel, Sense & Mistgabel hinter dir her, weil du die gesamte Jahresernte vernichtet hast. Und du hast immer noch eine Flinte im Arm, klammerst dich daran fest und sagst: Wehe, wenn mir einer vor den Lauf rennt! Und suchst doch nach nichts anderem als einem noch nicht flachgeworfenen Kornfeld, in dem du unauffällig deine Flinte entsorgen kannst, mit der zu zehn Sekunden später wieder dastehst. Die Flinte nennt man auch Hoffnung.

(Zürich am 5. März 2012)