Montag, 21. Dezember 2009

Zwei Segel

Zwei Segel erhellend
Die tiefblaue Bucht!
Zwei Segel sich schwellend
Zu ruhiger Flucht!

Begehrt eins zu hasten
Das andre geht schnell,
Verlangt eins zu rasten,
Ruht auch sein Gesell.

Wie eins in den Winden
Sich wölbt und bewegt,
Wird auch das Empfinden
Des andern erregt.

Conrad Ferdinand Meyer

Samstag, 19. Dezember 2009

Leere

Domeneck
Hohenlohe






























Vielleicht ist es ja das: Das Ende der Poesie, um die ich mich so bemühe. Ich bin ernüchtert erwacht nach einem langen, romantischen, lyrisch versessenen Traumgelage. Erwache ich ernüchtert, dann in großer Kälte. Draußen zumeist, in einer Landschaft, die grau ist und nur hell, und nicht etwa voller Licht. In der ein kalter Wind über die Heide - Moment, wir sind hier nicht bei Theodor Storm! - wo ein kalter Wind über die vergilbten, braun gewordenen Wiesen und Weiden weht. Die Bäume kahl sind, also keine Blätter mehr tragen und mit diesem Bild ein für alle Mal gesagt ist, daß es nichts mehr zu schreiben gibt, das alles längst den Fluß hinuntergeschwommen oder vielmehr hinuntergetrieben und vorbei ist. Was alles auch möglich ist.

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Suchbild mit Burg I


Großensees
Oberpfalz
Irgendwo auf diesem Bild hat sich ein Burgstall (also die nur noch als Bodendenkmal erhaltene Burg) versteckt. Nur wo? Und wie war diese Burg befestigt? Wenn ihr sie nicht findet, macht euch nichts draus. Sie ist auch im Gelände erst von zwei Leuten entdeckt worden!

Montag, 7. Dezember 2009

I shall be released

Falkenberg
Oberpfalz






























They say ev'rything can be replaced,
Yet ev'ry distance is not near.
So I remember ev'ry face
Of ev'ry man who put me here.
I see my light come shining
From the west unto the east.
Any day now, any day now,
I shall be released.

They say ev'ry man needs protection,
They say ev'ry man must fall.
Yet I swear I see my reflection
Some place so high above this wall.
I see my light come shining
From the west unto the east.
Any day now, any day now,
 I shall be released.

Bob Dylan

Donnerstag, 26. November 2009

Aus für al Qaida in der Oberpfalz!






























In einer beispiellosen Aktion haben Bürgermeister und Gemeinderat von Krummennaab (Lkr. Tirschenreuth) in einer geheimen und von massiven Drohungen begleiteten Sitzung dem Oberpfälzer Arm der al Qaida das Handwerk gelegt, indem sie die Anschläge der Extremisten einfach verboten haben! Überall in Krummennaab hängen nun die eindeutigen und unübersehbaren Schilder, die die dörfliche Sicherheit schlagartig wiederhergestellt haben: Anschlag verboten! Ali Baba Lehner, Chef der al Qaida in der Oberpfalz, beleidigt: "Wir hatten echt Spaß und jetzt ist alles Mist! Kann mal irgend jemand diese blöden Dinger für uns runter nehmen? Wir trauen uns nämlich nicht."

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Arbeitsbericht


Architekturfragmente von der Ruine Waldeck. Im Uhrzeigersinn (um 15:15 Uhr): Fenster- oder Türgewände 17. Jh., vermutlich Halterung für Gebäudeanker, Schwellbrett, Fenstersturz aus Sandstein. (Alle Objekte disloziert)

Freitag, 9. Oktober 2009

stefan george:

Wer je die flamme umschritt
Bleibe der flamme trabant!
Wie er auch wandert und kreist:
Wo noch ihr schein ihn erreicht
Irrt er zu weit nie vom ziel.
Nur wenn sein blick sie verlor
Eigener schimmer ihn trügt:
Fehlt ihm der mitte gesetz
Treibt er zerstiebend ins all.

Montag, 5. Oktober 2009

(Ausschnitt)

Jeder Ort hat seinen Zauber
der kurz den Weg erhellt die Nacht
durch die du gehst
als wie ein fallender Stern
und wenn du nicht lernst ihn zu fangen
den kurzen Zauber
mit dem überraschten Herz zu fassen
- was bleibt dir?
Ach Uli!
Tanzend und in Tränen
auf den Alleen den Gassen
den Wegen den Straßen
Und alles was ist wird vergehen
Sieh dem Tag in die Augen:
Vor seinem Licht bleibt nichts mehr verborgen
und kein Traum kann vor ihm bestehen
Du gehst ernüchtert und leer
und ohne alle Sehnsucht davon
Was kannst du noch tun?
Ach Uli!
Tanzend und in Tränen
auf den Alleen den Gassen
den Wegen den Straßen

Hohenaltheim September 2007

Montag, 21. September 2009

Was es ist

Eine Kellnerin wischt die Tagesangebote von den Tafeln
Die Bäume schütteln seufzend ihre Blätter ab
Hoch am Himmel stehen nachts schon die Plejaden
und hier verblühen in den Tälern
auf den feuchten Wiesen schon die Herbstzeitlosen
Aber was es ist
woher es kommt
wohin es geht
von was es kündet
Das weiß ich nicht

Bamberg am 1. November 2007

Donnerstag, 17. September 2009

Was wurde eigentlich aus ...

... den Hightech-Badewannen der 1960er Jahre?

Falls ihr euch das tatsächlich mal gefragt haben solltet (ICH habe es mich gefragt!), dann bekommt ihr darauf jetzt die seit 40 Jahren überfällige Antwort! Hier sind sie, die Badeträume des ausklingenden Wirtschaftswunders:















Ehemaliges Stadtbad Bamberg. Die Ego-Luxuswanne geht in Rente.


Naturpark Hessenreuther Wald (Oberpfalz). Ausgewilderte Wanne am Ufer eines Teiches.

Donnerstag, 10. September 2009

J. W. v. G.: Willkomm und Abschied

Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde!
Es war getan fast eh gedacht.
Der Abend wiegte schon die Erde,
und an den Bergen hing die Nacht;
schon stand im Nebelkleid die Eiche,
ein aufgetürmter Riese, da,
wo Finsternis aus dem Gesträuche
mit hundert schwarzen Augen sah.

Der Mond von einem Wolkenhügel
sah kläglich aus dem Duft hervor,
die Winde schwangen leise Flügel,
umsausten schauerlich mein Ohr;
die Nacht schuf tausend Ungeheuer,
doch frisch und fröhlich war mein Mut:
In meinen Adern welches Feuer!
In meinem Herzen welche Glut!

Dich sah ich, und die milde Freude
floß von dem süßen Blick auf mich;
ganz war mein Herz an deiner Seite
und jeder Atemzug für dich.
Ein rosenfarbnes Frühlingswetter
umgab das liebliche Gesicht,
und Zärtlichkeit für mich - ihr Götter!
Ich hofft'es, ich verdient' es nicht!

Doch ach, schon mit der Morgensonne
verengt der Abschied mir das Herz:
In deinen Küssen welche Wonne!
In deinem Auge welcher Schmerz!
Ich ging, du standst und sahst zur Erden
und sahst mir nach mit nassem Blick:
Und doch, welch Glück, geliebt zu werden!
und lieben, Götter, welch ein Glück!

Mittwoch, 5. August 2009

Abendstern

Ich weiß daß du kommst
wenn ich nicht mit dir rechne
wenn der Himmel hoch ist
und die Dämmerung beginnt

Blau und dunkel ist der Abend
Du sagst:
Sieh auf – hier bin ich!

Du kommst und gehst
nach deinen eigenen Gesetzen
Über dich wacht der Himmel

-- und wirst immer eine andere sein --

Wenn du da bist und mich anblickst - :
klar hell und mich nur meinend
liebe ich dich

Du siehst mich stehn – und ich
wend kein Auge von dir
Was bleibt mir auch anderes zu tun?

Und bist du fort
will ich nicht zu sehr trauern
denn

Ich weiß ja daß du kommst
wenn der Sommer in den Bäumen steht
wenn das hohe Gras nach dir duftet
und ich nicht mehr mit dir rechne!

Montag, 27. Juli 2009

Andre Heller: A Zigeina mecht i sein

I mecht segn, wia da Summa in die Knia geht,
so kla mecht i’n seng, den Summa,
und dann mecht i seng wia de Vögl wia Kometn promeniern,
wia de Hitzn mia ins Gnack foahrt wia a Pracker - olle Dog!
Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, Suntag.
A Zigeina, a Zigeina mecht i sein.
A Zigeina mecht i sein.
Kumm spui ma des Liad vom Zigeina.

Ohne Haus, ohne Stod und ohne Gegend,
ganz ohne Gegend – nichts! – fast nix,
wia a Sprungduach in des dea Himmel,
dea braade Himmel, in des da Himmel eini follt,
jeden Dog springta, jeden Dog.
Und Du - geh nacha - und Du - geh schau net so - du warst mei Oide,
mei leiwande Oide - olle Dog!
A Zigeina, a Zigeina mecht i sein.
A Zigeina mecht i sein.

Und da Regn, da Regn und da Gatsch di warn mei Pullowa,
mei Pullowa den ganzn Dog on mir, wie mein Herz, mei Pullowa,
und de Stern, da obn, de Stern am Himmel, der Jubiter, der Sadurn, der Mond,
de warn mei Huat - mei leiwanda Huat!
Und de Wiesn und de Baam und de Gräser de warn mei Schnuaboat - olle Dog!
Des dat ma gfoin des, des dat mi aufdrahn!

I will furt ... ganz weit furt, laßt`s mi ongland ongland ongland ongland ongland ongland in mei Lebn!
Ja, a Zigeina mecht i sein, mit ana rotn Feda, sonst nix!
Wer will kummt mit, wer net, der bleibt do.
A Zigeina mecht i sein.


(Zumindest soweit, wie ich den Text verstehen konnte)

Donnerstag, 23. Juli 2009

Samstag, 18. Juli 2009

Jean Anouilh: Antigone

Und außerdem, sie ist besonders beruhigend, die Tragödie, weil man ja von Anfang an weiß, daß es keine Hoffnung mehr gibt, diese schmierige Hoffnung; weil man gefangen ist, weil man schließlich in der Falle sitzt wie eine Ratte, den ganzen Himmel auf seinem Rücken, und man nichts mehr tun kann, als zu schreien, nicht zu jammern, nicht zu klagen, sondern hinauszuschreien mit voller Stimme, was man noch nie gesagt hat, was man vielleicht nicht einmal vorher wußte, und um nichts: nur, um es zu sagen, um es sich selbst beizubringen, um sich selbst. Im Drama kämpft man, weil man noch irgendwie sich zu retten hofft. Das ist widerlich. Das hat einen Sinn. Aber hier geht es um nichts. Alles ist umsonst. Es gibt schließlich nichts mehr zu versuchen.

Mittwoch, 1. Juli 2009

Mooooooment!

So war das nicht gemeint! Kategorisch schon gar nicht (BAH! Das kleine verkümmerte Männlein Kant!), angepackt wird, wo’s nichts bringt und in die Hände zu spucken hat auch nie was gebracht und ist doch arg roh. Außerdem sind Illusionen DAZU DA, daß sie zerstört werden. Der "Wirklichkeitsbegriff" ist daher irreführend. Und wer träumt vergisst zu leben. Freund Shakespeare hat auch mal gesagt "that all the world is a stage" und wo uns DAS hinbringt, will ich gar nicht wissen!
Nein, mit der Wirklichkeit, ist das ganz anders! Erst muß man sie verlieren um überhaupt zu wissen, daß man sie einmal besessen haben könnte. Und dann muß der ganze lästige Balast weg: Träume, Illusionen, Wünsche, Ideen, Ideale und der größte Teil der Phantasie. Weg, fort, aufgeben! Und dann, ganz vorsichtig, ganz langsam wieder ertasten, was da "so zart wie ein Allegro von Mozart" ist. Vorsichtig seine Hand fassen und es akzeptieren, daß es nur eine Hand ist und nicht "FÜR DICH".

Freitag, 26. Juni 2009

Du stehst am Fenster

Du stehst am Fenster
und betrachtest den Fluß
glimmernd durch die Gassen der Stadt
Häuser und Menschen
die dir nichts bedeuten
vor den Augen.

Was sie verbindet mit dir
- Iris Netzhaut Sehnerv -
mit dem was du siehst
weiß niemand in diesem Sommer.

Nicht im mückenübertanzten Garten
im Gelächter unten am Haus
an den weit zur Terrasse geöffneten Türen
und nicht über den Bäumen
und der Stadt irgendwo
an oder unter diesem seltsam hellen Himmel
bist du zuhause
zufrieden mit der Möglichkeit zu sein.

Nichts hält dein Herz und nichts die Seele
du bist unruhig denn keines der Leben
die du hier und andren Ortes Leben kannst
sind der Weg den deine Sehnsucht geht.

Was bleibt dir als seufzend
den Platz am Fenster zu verlassen.

Mittwoch, 17. Juni 2009

Andre Heller: Wien

Es ist ein unheiliges Wunder um dieses Wien:
Überall tragen die Menschen einen Zirkus unter dem Herzen
Mit richtigen Seiltänzern, einem Königstiger, Reifenspringern,
Über allem ein Zelt und tausende Fahnen.
Im Frühjahr lehren sie ihre Kinder das ABC und
Sprechen von türkischem Honig.
Sie machen Geschäfte mit der Sonne und tragen die Pelze ins Dorotheum.
Es stirbt einer, den sie hinausbegleiten und alle beneiden.

Eine Papierrose für Ferdinand Raimund
Eine Jungfrau für Konrad Bayer
Eine Postkarte für Peter Altenberg
Ein Feuerwerk für Johann Nestroy
Ein Spaziergang für Arthur Schnitzler
Ein Megaphon für Karl Kraus
Einen Junimorgen für Joseph Roth
Eine Zigarettendose für Gustav Klimt
Einen Stadtteil für Josef Matthias Hauer
Eine Taschenlampe für Ludwig Wittgenstein
Ein Motorrad für Abraham a Santa Clara
Einen Viewmaster für Sigmund Freud
Einen Ohrring für Joseph Kainz
Einen Regenbogen für Egon Friedel
Eine Nähmaschine für Adolf Loos
Ein Kartenhaus für meinen Vater

Freitag, 12. Juni 2009

Mit Hunden im Oktober

„Lächeln & lieb aussehen“ sagst du
und ich muß lachen denn
wenn das schon alles wär’…

Auch habe ich nur den Blickpunkt der Kamera
und ich weiß nicht wer da lügt
- die Wiese umzugraben hielte ich hier ebenfalls für übertrieben

So viel, was trotz des gestochen scharfen Bildes
nicht gesagt werden kann!

Aber es ist wie es ist – und das
ist auch vorbei
Warum soll ich dich jetzt noch fragen?
Zwar sammelt sich mein Mut durch Niederlagen
und was mich nicht stärker macht
bringt mich nur um
Aber schließlich: Dafür hat man ein Herz
nun soll es auch brechen

Ach, die Bäume sind noch grün und auch die Wiesen
doch ein Braun verbirgt sich schon in allem
und der Kummer der Vergeblichkeit!

Sonntag, 24. Mai 2009

Antworten

Wenn ich mir eines des vier Elemente
aussuchen könnte ich würde
die Luft wählen
- dann wäre ich schon fort

Dürfte ich wählen welches Tier
ich am liebsten wäre ich
entschiede mich
- gar nicht zu sein

Und meine Gefühle - mein Gott was ich fühle! -
in einem Lied einem Gedicht
ausdrücken zu können
- ich wär Dir so dankbar!

Mittwoch, 20. Mai 2009

Sehnsucht

Wer will sich noch darauf besinnen, daß das Herz es liebt, sich selbst zu wiederstreiten, daß es besser ist, sich zu sehnen als zu empfangen, ja daß der wahrhaft Sehnsüchtige, zur Sehnsucht Geborene gar nicht empfangen kann und daß es auch einen Dämon der Sehnsucht gibt, der vielleicht in den zärtlichsten Herzen wohnt und erst die höchste Leidenschaft entfacht?

Reinhold Schneider
aus "Portugal" in "Macht und Gnade"

Donnerstag, 14. Mai 2009

Anläßlich des KONTAKT Festivals...

... neulich in einer miesen Bamberger Spelunke.
(professionell ausgeleuchtet mit einem 150Watt Bauscheinwerfer!)

Freitag, 8. Mai 2009

And the leaves that are green...

Ruine Straufhain
Thüringen



... turn to brown/ and they wither with the wind/ and they crumble in your hands./ Once my heart was filled with the love of a girl./ I held her close but she faded in the night/ like a poem I meant to write/ and the leaves that are green...

Paul Simon

Dienstag, 5. Mai 2009

Mai

Schau die Gewitterwolken da oben - du sagtst:
"Sind die nicht voll schön?"
Wie sie da weiß über schwarz thronen
mit winzigen Flecken blauen Himmels dazwischen

Oh schau wie der Gewitterregen tobt auf der Straße
Das Wasser schießt in breiten Bächen zum Fluß
Es graupelt es stürmt und das Fenster
ist noch geöffnet und die Wäsche hängt noch draußen

Aber wir gehen doch bei dem Wetter nicht raus
Wir bestaunen alle die Flut die da zu Boden geht
"Das ist doch romantisch" sagst du
und wir warten besser hier bis es vorbei ist

Schau wie blank der Gewittersturm
die Luft gefegt hat wie rein - du sagst:
"Das riecht total toll nach Frühling!"
Schon wieder schon wieder! Das tut es so oft in letzter Zeit!

für A.R.

Mittwoch, 29. April 2009

"Ja, ich möchte bitte ein paar Kastanien haben...

Schönreuth
 Operpfalz
... und wenn's möglich wäre, würd' ich gerne gleich den ganzen Baum mitnehmen. Ach, das geht? Ja, das wär' nett wenn sie ihn gleich für mich fällen könnten! Vielen Dank!" Immer her mit dem Baum, kostet ja nur fünf Euro!

Sonntag, 19. April 2009

Achtung Revolution!

Abend in der verregneten Innenstadt. Ein Mann kommt mir entgegen und klopft in unregelmäßigen Abständen mit der linken(!) Hand gegen die Hausmauern an seiner Seite. Instinktiv gehe ich ihm aus dem Weg. Er ist einer von "denen". Er versucht das System, das ja doch hinter allem steckt, nach unerwarteten Schwachstellen abzuklopfen, um ihm dann den entscheidenden Schlag verpassen zu können. Am Ende der Gasse an der Wand ein Grafitti: Ein Gesicht mit stechenden, scharf geschnittenen Augen die alles sehen: Schäuble 2.0. Der Mann weiß was er da tut: Klopf ... klopf ... klopf ...

Donnerstag, 9. April 2009

DU bist Deutschland...



Mein Entwurf für die offiziellen Werbeplakate zur WM 2006 und die daran anschließende "Du bist Deutschland" - Werbekampagne. Höhöhö!

Dienstag, 7. April 2009

Zu Saskia

"Louis, Louis, they've shot all the poets"
Teitur Lassen


"Sing mir ein Lied" - sagst du
doch ich kann nicht
Deine Schönheit hat die Lieder der Dichter getötet
Es gibt keine Lieder mehr.

"Sing mir von den Träumen der Dichter" - sagst du
doch ich kann nicht
Dein Lächeln hat die Träume der Dichter getötet
Es gibt keine Dichterträume mehr.

"Sing mir von der Liebe der Dichter" - flehst du
doch ich kann nicht
Daß sie dich nicht wiedersehen hat die Dichter getötet
Es gibt keine Dichter mehr.

(universell anwendbar, aber eben...)

Donnerstag, 26. März 2009

Die Sterne: Wenn dir St. Pauli auf den Geist fällt

Wir sind verloren
Wir treiben ab
Und nehmen das alles
mit ins Grab
Die eigenen Augen
Die eigenen Ohren
Ich kann es nicht mehr sehen
Ich will nichts mehr hören

Ich möchte mich in die Ecke verkriechen
aber hilft nicht
Ich könnte den ganzen Tag nur noch schreien
aber nein
Da hilft nichts auf der Welt
wenn dir St. Pauli auf den Geist fällt

Wir waren verliebt
Kam mir so vor
Und jetzt ist alles
so lange her
Die Nacht vorbei
Der Kiez gefegt
Und alles schleicht,
was sich bewegt

Ich möchte mich in die Ecke verkriechen
aber hilft nicht
Ich könnte den ganzen Tag nur noch schreien
aber nein
Da hilft nichts auf der Welt
wenn dir St. Pauli auf den Geist fällt

Dienstag, 24. März 2009

Den Tibetern zuerst!


Na, laßt das man bloß nicht den Dalai Lama und seine armen Mönche wissen! Die werden doch ihres Lebens nie wieder froh: Erst die Schlitzaugen und jetzt das! "Ich hatte ein Kloster in Tibet..." und dann? Einen Tritt in den Hintern am anderen! Blöder Mist!

(ach ja, Frage ans Publikum: Darf man sich über Tibeter überhaupt lustig machen derzeit? Ich hab ja doch noch ein paar Skrupel. Egal... irgendwie doch nicht.)

Sonntag, 8. März 2009

Kurzer Brief an Sara

Hey du,
ja das mit dem Arbeit bekommen als Archäologe ... das habe ich erst gar nicht versucht. Und die Doktorarbeit schreibe ich auch nur, weil ich sonst nicht weiß, was ich eigentlich mit mir anfangen soll. So bin ich wenigstens beschäftigt - und das auf Jahre hinaus! - und hab so eine Art Ziel vor mir. Da ist es also eher an mir DICH zu beneiden. Und wenn ich dann meinen Dr. phil. habe werde ich mit einem bösen Grinsen nur die ersten Verse aus dem Faust zitieren: Heiß Magister, heiße Doktor gar/und ziehe an die zehen Jahr/ herauf herab und quer und krumm/meine Schüler an der Nasen herum/und weiß nun daß ein Mensch nichts wissen kann!
Na dann wünsch ich dir viel Freude und Erfolg - vor allem beim Erziehen, ist ja auch irgendwie das wichtigste - aber auch beim Beraten, studieren und vielleicht auch wieder mal Graben und Scherben zählen!
Dein Uli

Sonntag, 1. März 2009

Ceci n'est pas Lord Vader

Ceci est une cafetiere, liebe Jediritter. Folglich dürft ihr sie gerne in Ruhe lassen! Das arme Maschinchen hat von euren ewigen Duellforderungen langsam echt ein ganz und gar "ungutes Gefühl" und ist schon völlig verschreckt. Aber falls ihr einfach mal 'ne Tasse Kaffee haben wollt... immer gerne!






































(Aber wer ist schon so dumm und klebt seiner Kaffeemaschine einen Arm mit Laserschwert an?)

Mittwoch, 18. Februar 2009

Wieder mal rauf und runter

Aus beinahe aktuellem Anlaß. Denn letzten Freitag konnte ich es ja schlecht schreiben. Da hätten sich nur wieder ein paar zum Wedeln mit Zaunlatten verpflichtet gefühlt (mit denen man dann anschließend auf mich losgegangen wäre) und das hatte ich schon, kenne ich schon. Braucht kein Mensch. Dafür jetzt in voller Länge und dreifacher Lebensgröße:

Ach Marie!
Manchmal möchte ich mich in den Fluß stürzen
und für tot zu Tale treiben
vor lauter Melancholie:

Du gehst fort
und mein Herz mag nimmer schlagen
mein Lachen mag sich nimmer heben
mein Aug mag nur noch Trauer tragen

Du gehst!
Und wieder bleibe ich
Ach und bliebest du - so ginge ich!
Was soll das ganze Wandern
das viele Hin und Her?
Denn kehrst du aus der Ferne wieder
bin ich hier nimmermehr

Sieh die Linden stehen doppelt grün!
Der Himmel ist so warm und weit -
wie soll es jetzt noch Sommer bleiben
wenn du gehst?

Und doch -
- doch ich werde fröhlich bleiben
Ich weiß dich fern zwar
doch immer auch nah
Wir sehen uns wieder
so klein ist die Welt
Aus mir verlier ich dich nie
so groß ist mein Herz!